Vitamin-D-Mangel

Der Vitamin D-Mangel ist in der Bevölkerung weit verbreitet und mit vielen Symptomen verbunden.
Die normale Vitamin-D-Konzentration im Blut eines Erwachsenen sollte während der Sommermonate zwischen 20 und 60 ng/ml. Werte unter 10 ng/ml gehen mit einem erhöhten Risiko für eine Rachitis (siehe unten) beim Kind und einer Osteomalazie (siehe unten) beim Erwachsenen einher.
Aber auch weniger ausgeprägte Mängel führen zu verschiedenen Problemen beim Patienten. Dazu zählen Knochen- und Gelenkschmerzen, teilweise ähnlich wie bei rheumatischen Erkrankungen, Muskelschwäche und psychologische Symptome, die ähnlich einer Depression (Depression und Vitamin-Mangel) sind (Antriebslosigkeit, depressive Verstimmung) und mit dieser sogar verwechselt werden können. Oft geht der Vitamin-D-Mangel mit anderen Mängeln einher, wie dem Eisen- und Vitamin-B12-Mangel, weshalb bei allfälligen Laborkontrollen, vor allem aber bei den oben genannten Symptomen, auch diese Werte immer untersucht werden sollten.
Vitamin D wird bei Sonnenexposition von der Haut gebildet. Mangelnde Sonnenexposition in den Wintermonaten, bei Personen, die sich wenig im Freien aufhalten (z.B. bettlägerige ältere Menschen) oder stark bedeckende Kleidung tragen kann zu Vitamin D Mangel führen. Auch der Hauttyp spielt eine Rolle. Je dunkler die Haut, desto stärker werden die Sonnenstrahlen gefiltert und desto weniger Vitamin D wird gebildet. Das sollte man bei dunkelhäutigen Patienten bedenken, die aus sonnenreichen Gegenden in den Norden umgezogen sind. Eine andere Form des Vitamin D Mangels kann durch verminderte Aufnahme aus der Nahrung entstehen, wie z.B. bei Zöliakie-Patienten.
Vitamin D Mangel führt vor allem zu Problemen beim Knochenstoffwechsel. Die Knochenmatrix wird beim Vitamin D Mangel unzureichend mineralisiert und der gebildete Knochen ist nicht normal belastungsfähig (Rachitis beim Kind, Osteomalazie beim Erwachsenen). Dies ist in jedem Alter wichtig, besonders aber beim Kind und bei Frauen in der Postmenopause. Beim Vitamin-D-Mangel wird weniger Kalzium aus der Nahrung aufgenommen. Daher sollte man bei Kalziumgabe immer auch auf einen ausreichenden Vitamin D Gehalt achten. Kalzium erfüllt viele wichtige Funktionen in unserem Körper. Inzwischen haben mehrere wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass ein Vitamin D Mangel auch als Risikofaktor bei anderen Erkrankungen eine Rolle spielt, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Tumoren und Immunkrankheiten.
Auf den Zusammenhang zwischen Vitamin D Mangel und Depression werde ich in meinem nächsten Artikel ausführlicher eingehen (Depression und Vitamin-Mangel).
Die Therapie des Vitamin D Mangel besteht in der, in der Regel oralen Substitution des Vitamin D. Diese sollte aber nur nach vorhergehender Bestimmung des Vitamin D Gehaltes im Blut und in Absprache mit einem Arzt erfolgen.