Mittelohrentzündung beim Kind

Otite media del bimboDie Mittelohrentzündung (Otitis Media) ist eine im Kindesalter häufig auftretende Erkrankung des Mittelohrs. Die Ursachen sind meistens eine Belüftungsstörung der Tuba Auditiva mit Einwanderung von Bakterien aus dem Rachen und der Nase in das Mittelohr. Die Tuba Auditiva ist eine etwa 30 bis 35 mm lange Röhre, die das Ohr mit der Nase und dem Mundraum verbindet. Diese ist beim Kind natürlicherweise kürzer, was eine Infektion begünstigt. Die Mittelohrentzündung beim Kind ist eine klinische Diagnose. Bei den entsprechenden Symptomen und dem otoskopischen Befund ist keine laborchemische Bestätigung der Diagnose mittels Entzündungsparameter notwendig, um die entsprechende medikamentöse Therapie einzuleiten. Die typischen Symptome sind vor allem Schmerzen des betroffenen Ohres (das Kind ist weinerlich und fasst sich oft an das Ohr, das ihm weh tut) mit oder ohne Ausfluss (eitrig oder serös), Schnupfen mit verstopfter Nase manchmal, aber nicht immer begleitet von Fieber. Beim Blick ins Ohr mit dem Otoskop sieht der Arzt die für die Mittelohrentzündung typischen Veränderungen, die ihm die Diagnose bestätigen.
Obwohl es sich in den meisten Fällen um eine bakterielle Infektion handelt, muss nicht immer antibiotisch behandelt werden. Im Vordergrund steht eine Entzündung mit Schmerzen, die initial mit einem entzündungshemmenden Schmerzmittel (z.B. Ibuprofen) behandelt werden kann. Zusätzlich ist es wichtig die Verbindung zwischen Ohr, Nase und Mundraum so gut es geht offen zu halten. Die Nase sollte freigehalten werden. Bei kleineren Kindern sollte weitgehend auf abschwellende Nasentropfen oder -sprays verzichtet werden. Besser geeignet sind Spülungen mit Koch- oder Meersalz. Überschüssiges Sekret kann auch vorsichtig über die Nase abgesaugt werden. Ohrentropfen sollten möglichst nicht verwendet werden, es sei denn ausdrücklich vom Arzt verordnet. Genauso sollten keine Wattetupfer ins Ohr gegeben werden mit der Absicht, das Ohr warm zu halten oder zu schützen oder andere Manipulationen (Reinigung mit Wattestäbchen) vorgenommen werden. Ein großer Teil der Mittelohrentzündungen kann alleine mit einer entzündungshemmenden und abschwellenden Therapie geheilt werden. Sollten sich die Beschwerden unter dieser Therapie nicht bessern oder gar verschlechtern, muss eine antibiotische Therapie eingeleitet werden. Im Verlauf einer Mittelohrentzündung kann es zu einer Blutung aus dem Ohr und einer vorübergehenden Hörminderung kommen, die aber nicht besorgniserregend sind. Die meisten Mittelohrentzündungen heilen folgenlos ab.