CORONAVIRUS 2019-nCoV
Jeden Tag hören und lesen wir neue Nachrichten über die schnelle Verbreitung des bedrohlichen neuen Coronavirus 2019-nCoV.
Aber was ist das eigentlich für ein Virus? Wie krank macht es? Wie wird es übertragen? Wie können wir uns schützen? In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Informationen und Hintergrundwissen zum aktuellen Thema.
Was sind Coronaviren?
Coronaviren sind eine Familie von RNA-Viren. Der Name Coronavirus leitet sich von ihrem kronen-ähnlichem Aussehen unter dem Elektronenmikroskop (lateinisch „corona“) ab. Die „Spitzen“ der Krone sind aus Hüllproteinen (Eiweißen) gemacht und bestimmen ihre Affinität (Bindungsfähigkeit) zu bestimmten Wirtszellen (die Zellen, die sie befallen und die sie für ihre Vermehrung) benötigen. Sie befallen hauptsächlich Zellen des Respirationstraktes. Dort führen sie zu einer Lähmung der Zilienbewegung des Flimmerepithels und lösen Erkrankungen der Atemwege aus mit den klassischen Symptomen eines grippalen Infektes der oberen und/ oder unteren Atemwege. Lungenentzündungen und Lungenfellentzündungen (Pleuritiden) sind möglich, treten aber selten auf.
Coronaviren können sowohl Tiere als auch Menschen infizieren.
Sie kommen weltweit vor. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, Kontakt- und Schmierinfektion. Es sind Übertragungen von Tier zu Tier, Tier zu Mensch, und Mensch zu Mensch möglich.
Die Inkubationszeit (der Zeitraum zwischen Infektion und Auftreten der ersten Symptome) ist abhängig vom Coronavirus-Typ.
Aktuell ist nur eine symptomatische Therapie der Patienten möglich, die isoliert werden müssen. Eine Impfung steht uns derzeit nicht zur Verfügung.
Bekannte Coronavirus-Vertreter
2003 wurde das SARS Coronavirus identifiziert, welches zum schweren akuten Atemwegssyndrom führt.
2012 wurde das MERS Coronavirus identifiziert, welches zum sog. „Middle East respiratory syndrome“ führt und potentiell lebensbedrohlich sein kann.
2019-nCoV (Wuhan-Coronavirus)
Das 2019-n-CoV (vorläufiger Name) wurde Ende 2019 identifiziert.
Es hat seinen Ursprung in Wuhan (China) und verbreitete sich in den Folgewochen schnell in China und im übrigen asiatischen Raum.
Am 28.01.2020 gab es in China über 4000 bekannte Erkrankungsfälle. Am 24.01.2020 waren drei bestätigte Erkrankungsfälle in Europa bekannt.
Die Übertragung des Virus erfolgt über Tröpfchen- und Kontaktinfektion sowohl von Tier zu Mensch als auch von Mensch zu Mensch. Die Ansteckung ist vergleichbar mit dem SARS Virus.
Inkubationszeit
Die Zeit von Infektion bis zum Auftreten der ersten Symptome beträgt etwa 2-14 (individuell bis zu 27) Tage. Infizierte Personen können das Virus bereits vor den ersten Krankheitszeichen weitergeben.
Symptome
Die Symptome sind relativ unspezifisch und kommen auch bei anderen Erkrankungen vor:
Fieber
Trockener Husten
Halsschmerzen
Schnupfen
Schwierigkeiten beim Atmen, beschleunigte Atmung
Gliederschmerzen
Abgeschlagenheit
Risikogruppen
Ältere Menschen
Chronisch Kranke
Patienten mit geschwächtem Abwehrsystem
Die ursprüngliche Annahme, dass das Vorbestehen eines Diabetes Mellitus, eines Bluthochdrucks oder einer anderen Herz-Kreislauferkrankung und einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung ein erhöhtes Risiko darstellen, kann wahrscheinlich nicht bestätigt werden.
Sterblichkeit:
Die Sterblichkeit wird zum jetzigen Zeitpunkt auf 3% geschätzt und ist damit niedriger als beim SARS Virus. Es ist aber noch zu früh, um diesbezüglich eine definitive Aussage zu machen.
Grundsätzlich gilt aber, wie bei allen anderen Infektionserkrankungen, dass ein geschwächter Organismus stärker von einer Ansteckung bedroht ist, der Krankheitsverlauf schwerer ist, und die Sterblichkeit erhöht gegenüber gesunden Personen.
Therapie
Wie bei anderen Coronaviren, steht uns keine kausale Therapie zur Verfügung. Die Patienten müssen isoliert werden. Die Therapie ist symptomatisch, das heißt, man behandelt die Symptome des Patienten und versucht, seine Abwehrkräfte zu stärken:
Engmaschige stationäre Überwachung des Patienten
Bei Bedarf Sauerstoffgabe
Flüssigkeitszufuhr
Bei einer zusätzlichen bakteriellen Infektion antibiotische Therapie
Vorbeugung/ allgemeine Schutzmaßnahmen:
Vermeiden von Kontakt zu Personen, die Zeichen einer Atemwegsinfektion zeigen (Schnupfen, Husten, Fieber)
Händewaschen, Händedesinfektion: Das Coronavirus wird durch Alkohol (Ethanol, Propanol) und durch Seifen zerstört
Wenn man selber Erkältungssymptome zeigt, Mund und Nase bedecken, um andere zu schützen.
Vermeiden, das Gesicht zu berühren, wenn die Hände nicht gewaschen sind.
Vermeiden von Berühren vielberührter Flächen in öffentlichen Plätzen (Türklinken, Haltegriffe in Bussen).