AFFENPOCKEN…KURZ ZUSAMMENGEFASST

DER ERREGER

Das Affenpockenvirus ist eine Unterart des Orthopoxvirus.

ÜBERTRAGUNG

Das Übertragungspotential wird als mässig eingestuft.

Übertragung von Tier zu Mensch und Mensch zu Mensch.

Übertragungswege sind:

Haut und Schleimhäute (Auge, Nase, Mund, Geschlechtsorgane).

Bläschen und Hautverletzungen (infiziertes Wundsekret und Blut).

Atemwegssekrete oder grössere Atemwegströpfchen.

Indirekt über kürzlich kontaminierte Oberflächen, Bettwäsche, Handtücher oder Kleidung

Es ist derzeit nicht gesichert, dass das Affenpockenvirus über Sperma und Vaginalsekret übertragen werden kann.

Es ist aber gesichert, dass das Virus durch direkten Haut- und Schleimhautkontakt auch während sexueller Aktivitäten übertragen werden kann.

Die Krankheit kann durch alle Personen übertragen werden, und betrifft nicht nur spezielle Personengruppen wie Homosexuelle.

SYMPTOME

Akuter Hautausschlag oder einzelne Hautläsionen (erst Bläschen, dann Pusteln und zum Schluss Krusten).

Vergrösserte Lymphknoten.

Entzündungen im Genital- und Analbereich.

Fieber über 38,5 °C.

Schütelfrost.

Kopf-, Rücken- und Muskelschmerzen.

Erschöpfung.

KRANKHEITSVERLAUF

Die Inkubationszeit (Zeitraum zwischen Infektion und dem Auftreten der ersten Symptome) kann zwischen 5 und mehr al 21 Tagen betragen.

Der Krankheitsverlauf ist in den meisten Fällen mild. Die meisten Patienten genesen innerhalb weniger Wochen.

Personen mit einem eingeschränkten Immunsystem, Schwangere, Kinder und ältere Personen, die nicht gegen Pocken geimpft worden sind, scheinen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf zu haben.

Der klassische Verlauf der Hautläsionen ist gekennzeichnet durch ein zeitliches nacheinander Auftreten von Bläschen, Pusteln und zum Schluss Krusten.

THERAPIE

Die Behandlung ist in erster Linie symptomatisch:

Entzündungshemmende Therapie,

Antibakterielle lokale Behandlung der Bläschen und Pusteln, um eine Infektion dieser zu vermeiden,

Antibiotische Therapie im Falle sekundärer bakterieller Infektionen.

Antivirale Medikamente sind schweren Krankheitsverläufen vorbehalten.

KOMPLIKATIONEN

Komplikationen sind selten:

Sekundäre bakterielle Infektionen,

Lungenentzündung,

Sepsis (Blutvergiftung),

Infektionen der Kornea.

DIFFERENTIALDIAGNOSEN

Windpocken: Bei Windpocken finden sich Hautläsionen verschiedener Stadien (Bläschen, Pusteln und Krusten) gleichzeitig, während sie bei Affenpocken streng nacheinander auftreten (Bläschen gefolgt von Pusteln und zum Schluss Krusten).

Gürtelrose (Herpes Zostet), Syphillis und allergische Reaktionen können ähnlich aussehen.

PRÄVENTION

Im Moment steht kein spezifischer Impfstoff gegen Affenpocken zur Verfügung.

Pockenimpfstoffe der ersten und zweiten Generation verleihen jedoch einen guten Schutz.

In vielen Ländern wurde der Pockenimpfstoff bis ungefähr 1972 im Rahmen der Ausrottung der Pocken verabreicht.

In den USA und Europa wurde ein Pockenimpfstoff der dritten Generation zugelassen, In der Schweiz ist dieser Impfstoff nicht zugelassen.

In Italien ist der Pockenimpfstoff nur über die staatlichen Krankenhäuser erhältlich.

Präventiv wird empfohlen, körperlichen Kontakt zu Personen mit Hautausschlägen zu vermeiden.

WA SOLL ICH TUN, WENN ICH KONTAKT ZU EINER ERKRANKTEN PERSON HATTE?

Den eigenen Gesundheitszustand beobachten.

Die Körpertemperatur täglich messen und auf eventuell neu auftretende Hautläsionen achten.

Engeren körperlichen Kontakt und sexuellen Verkehr mit anderen Personen für 21 Tage vermeiden oder zumindest bis eine Infektion ausgeschlossen werden kann.

Kontakt zu Tieren für 21 Tage vermeiden, da die Infektion auf Tiere übertragen werden kann, die wiederum andere Personen anstecken können.

WAS SOLL ICH TUN, WENN ICH POSITIV AUF AFFENPOCKEN GETESTET WORDEN BIN?

Kontakt zu anderen Personen vermeiden bis die letzten Krusten abgefallen sind.

Enge körperliche und sexuelle Kontakte zu andere Personen bis 21 Tage nach dem positiven Testerbenis vermeiden.

Präservative für bis 8 Wochen nach der Genesung verwenden, um den Partner zu schützen.

Wunden bedecken, da Wundsekret das Virus enthält.

Auf gute Handhygiene achten.

Keinen öffentlichen Verkehr nutzen.

Bettwäsche, Handtüche und Kledung nicht mit anderen Personen teilen und bei mindestens 60 °C waschen.

Kein Geschirr mit anderen Personen teilen.

Oberflächen desinfizieren.

Kontakt zu Tieren für 21 Tage vermeiden, da die Infektion auf Tiere übertragen werden kann, die wiederum andere Personen anstecken können.

WAS SOLL ICH TUN, WENN ICH SYMPTOME DER AFFENPOCKEN HABE?

Setzen Sie sich mit Ihrem Arzt in Verbindung.

Bevor Sie zu Ihrem Arzt gehen, informieren Sie die Praxis über Ihre Symptome und den Verdacht einer möglichen Affenpockeninfektion.

Vermeiden Sie Kontakt zu anderen Persojnen und Säugetieren.